Wo ist mein ...?

Erfahrene Windows und MacOS X Anwender sind häufig an feste Funktionsabläufe und Konzepte gewöhnt, die sich unter GNU/Linux anders präsentieren.

Start-Menü

Dieses Konzept bleibt mehr oder weniger identisch. Nun heißt es Mandrake-Menü und befindet sich unten links, wie Sie es gewohnt sind. Wenn Sie KDE verwenden, sehen Sie ein Zahnrad mit einem „K“ darauf.

MacOS X Anwender sind normalerweise etwas anderes gewöhnt. Das Apfel-Menü (links in der Menüleiste) enthält keine Anwendungen, sondern nur verschiedene Dienste. Die Anwendungen liegen normalerweise im Verzeichnis „Programme“ des „Finder“.

Programme

Die riesige Anzahl Programme, die GNU/Linux Distributionen bereits mit dem Betriebssystem mitbringen, ist ein gewaltiger Unterschied zu Windows. Von Mandrake werden bereits während der Installation wesentlich mehr Anwendungen zu Ihrem System hinzugefügt, als Sie es etwa von Windows gewohnt sind. Direkt nach der Installation stehen diese Ihnen zum Arbeiten zur Verfügung. Durch Öffnen des Mandrake-Menüs erhalten Sie die zahlreichen Möglichkeiten, sortiert nach dem, was Sie machen wollen. Es sei angemerkt, dass es etliche Anwendungen gibt, um die gängigen Tätigkeiten ausführen zu können, etwa Textverarbeitung o.ä.

MacOS X Anwender werden feststellen, dass unzählige Anwendungen sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch zu GNU/Linux sind. Das liegt daran, dass MacOS X auf BSD, einem UNIX-Derivat, basiert. Manche Programme wurden nativ auf die MAC-Oberfläche portiert, andere Anwendungen stehen mit der X11-Implementierung von MacOS X zur Verfügung. Kurzum: viele GNU/Linux Programme kennen Sie bereits von MacOS X.

Mittels RpmDrake können Sie auch unzählige weitere Anwendungen hinzufügen.

Kontrollfeld / Systempräferenzen

Das Kontrollfeld in Windows bzw, das Systempräferenzen Hilfsprogramm in MacOS X heißt unter Mandrake Linux Mandrake Kontrollzentrum und Sie finden es im Mandrake-Menü, in der Kategorie Verwalten Sie Ihren Computer->Konfigurieren Sie Ihren Computer. Sie erhalten damit die Möglichkeit, die Mehrzahl der Verwaltungsaufgaben an einer zentralen Stelle vorzunehmen.

DOS Eingabeaufforderung

GNU/Linux ist immer noch sehr stark mit der Kommandozeile verbunden. Allen Versuchen aus Redmond zum Trotz, die direkte Kommunikation mit dem System in Windows zu unterbinden, gewinnt die direkte Eingabeaufforderung immer mehr Anhänger. Man merkt das nicht zuletzt etwa daran, dass die Firma Apple in ihrer neusten Betriebssystemversion MacOS X die vorher nicht vorhandene Möglichkeit als „Neuigkeit“ verkauft. Mandrake Linux verwendet als Standard-shell die sog. Bash, eine sehr mächtige Arbeitsumgebung. Sie können diese etwa durch Klicken auf das Monitor-Symbol in der Werkzeugleiste oder im Mandrake-Menü mit Verwalten Sie Ihren Computer->Benutzen Sie ein Terminal starten.

Anmerkung

Keines der Ihnen vielleicht bekannten DOS Kommandos wird funktionieren. Lesen Sie unter Die Kommandozeile im Kommandozeilenhandbuch nach, wie deren äquivalente Namen lauten und lernen sie unzählige weitere kennen. Viel Spaß – Sie haben mit der shell ein mächtiges Werkzeug in der Hand.

Nachbarschaftsnetzwerk

Da GNU/Linux standardmäßig kein SMB (Windows-Netzwerkprotokoll) unterstützt, sondern TCP/IP, gibt es kein solches Symbol auf Ihrer Arbeitsoberfläche. Es steht Ihnen jedoch das Programm LinNeighborhood mit ähnlicher Funktionalität zur Verfügung.

Wenn Sie den Namen des Servers kennen, können Sie auch Konqueror verwenden, um diese Funktionalität zu nutzen. Tippen Sie in der Adressleiste einfach: lan:/ beim Konqueror oder smb:/ in Nautilus, um alle Windows Ressourcen Ihres lokalen Netzwerkes zu sehen. Anmerkung: Damit dieses Protokoll unterstützt wird, muss das Paket samba-client installiert sein.

Laufwerk C:

Das Laufwerkskonzept existiert nur unter Windows. Auf UNIX-Systemen wird anstelle von Laufwerksbuchstaben (C:, D:, ..., Z:) das Konzept von „Einhängpunkten“ realisiert. Aus Sicht eines Anwenders werden also immer nur Verzeichnisse verwendet. Je nach vorgegebener Konfiguration werden die verschiedenen Plattenpartitionen bzw. Wechselmedienlaufwerke in verschiedene Verzeichnisse (Nicht-Linux Partitionen normalerweise in Unterverzeichnisse von /mnt) eingehängt und sind ab dann über diese erreichbar. Obwohl dieses Konzept ähnlich dem von MacOS X ist, gibt es kleine Unterschiede: Was mit GNU/Linux unter /mnt eingehängt wird, liegt bei MacOS X unter /Volumes, wird jedoch im Finder unter der Verzeichnisbaumwurzel angezeigt.

Mit Hilfe der Parameter, die beim Einhängen übergeben werden, ist es möglich, neben den GNU/Linux-eigenen Dateisystemen auch zahlreiche andere, wie etwa Windows-Partitionen, zum Bearbeiten bereit zu stellen.

CD-ROM Laufwerk

Noch einmal: Es gibt kein Laufwerk „D:“ (oder wie auch immer Windows Ihr CD-ROM Laufwerk bereit gestellt hat). Das CD-ROM Laufwerk wird normalerweise in /mnt/cdrom eingehängt, so dass Sie es über diesen Ordner ansprechen können. Klicken Sie dafür etwa auf das CD-ROM Symbol auf Ihrer Arbeitsfläche und Sie erhalten ein Dateimanager-Fenster, das Ihnen den Inhalt des Silberlings anzeigt.

Anmerkung

Leider funktioniert das noch nicht für Audio-CDs. Dennoch können Sie Ihre Musik hören.Näheres unter Programme für Audio, Film und Video im Starter Handbuch.

Diskettenlaufwerk

Wie CD-ROM-Laufwerke werden auch Diskettenlaufwerke eingehängt (unter /mnt/floppy). Klicken Sie einfach auf das Symbol auf der Arbeitsfläche, um darauf zuzugreifen. Windows-formatierte Disketten werden natürlich auch unterstützt.

Tipp

Auf Ihrer Arbeitsflächen finden Sie Symbole zum Zugriff auf die vorhandenen Wechselmedienlaufwerke: Diskettenlaufwerk, CD-ROM, ZIP-Laufwerk, etc.

Meine Dokumente

Unter Mandrake Linux besitzt jeder Benutzer ein Verzeichnis namens Documents, das sich im jeweiligen persönlichen Verzeichnis befindet.

Das Konzept des „persönlichen Verzeichnis'“ entspricht etwa den Ordnern \winnt\Profiles\Benutzername\ oder \Documents and Settings\Benutzername\ unter Windows NT/Windows 2000/XP.

Unter MacOS X ist das sehr ähnlich. Das „persönliche Verzeichnis“ befindet sich unter /Users/Benutzername und enthält ebenfalls ein Verzeichnis namens Documents.

Vermutlich besitzen Sie auch noch einige Dateien in proprietären Formaten (wie etwa Excel oder Word Dokumente), die Sie konvertieren wollen. Mit OpenOffice.org etwa steht Ihnen ein Programm zur Verfügung, das die gängigsten Formate von unterschiedlichen Büroprogrammen lesen, verarbeiten und natürlich auch in offene Formate (etwa XML) wandeln kann.

Anmerkung

Wir erwähnen hier speziell Büroprogrammdokumente, da es sich dabei wohl um dem umfangreichsten Bereich handelt. Aus Platzgründen können wir hier natürlich nicht für jedes einzelne Windows Programm ein GNU/Linux Äquivalent besprechen. Es gibt dennoch für fast alle Ihre gewohnten Windows oder MacOS X Anwendungen ein GNU/Linux Pendant. Eine Anlaufstelle für Ihre Neugier ist etwa die folgende Äquivalenztabelle.